Gekränkte Eitekleit ist ein hässlich’ Ding.
Ich habe für das „Hundertjährige“ ein Bastelangebot für die Kinder entworfen und aus allen Märchenfiguren, die im Stück auftreten (weil unser Stadtviertel besonders märchenhaft ist, was die Straßennamen angeht), Kopiervorlagen gemacht.
Jeder Figur habe in ein kleines Logo der Hundertjahrfeier implantiert, damit die Leute später noch wissen, woher sie diese ulkigen Gestalten eigentlich haben.
Und wir reden hier nicht von Hänsel und Gretel oder von einem lustigen Clown, sondern von sage und schreibe 18 (!) verschiedenen Märchengestalten.
Ich habe sie alle in meinem eigenen Stil gezeichnet: den König Drosselbart, das Rotkäppchen und Isegrim (den bösen Wolf), das Dornröschen und das Schneewittchen mit allen Zwergen, den Froschkönig und die Nixe, einen Kobold und den Struwwelpeter, Till Eulenspiegel und den Berggeist Rübezahl, die Frau Holle und das Aschenbrödel, das Heinzelmännchen und das Rumpelstilzchen, die Gänsemagd, das Sterntalermädchen und die Puppe aus dem „Puppenweg“.
(Gut, letztere habe ich nicht direkt gezeichnet, sondern ein altmodisches Bild ein bißchen verfremdet – und außerdem bezieht sich besagter Weg nicht auf die Puppe an sich, sondern auf das PuppenTHEATER. Darum darf auch der Kaschperl im Stück mitspielen, aber das ist eine andere Geschichte…)
Ich habe bewußt darauf verzichtet, das Logo meines eigenen Theaters einzubauen oder die Figuren zu signieren – ich habe sie quasi komplett in den Dienst „der Sache“ gestellt. Auf diesen Geistesblitz (und die gelungene Umsetzung!) bin ich nach wie vor sehr stolz.
Aber glaubt nicht, daß man das gewürdigt hätte, als ich die Mappe mit den Vorlagen vorhin bei der Organisationsleitung abgegeben hätte! Man hat mir nicht einmal zugehört, als ich erklärt habe, wie man die Vorlagen am besten kopieren sollte (mindestens auf 160-Gramm-Papier) und welche Stäbe man verwenden sollte, damit die Kinder ihre selbst ausgemalten Figuren „führen“ könnten.
Wenn mich jemand sucht: ich sitz’ im Schmollwinkel…