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Kurzoper für die Heimbühne - Druckversion

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RE: Kurzoper für die Heimbühne - Harry Oudekerk - 15.05.2016 11:02

Bin dennoch sehr gespannt.


RE: Kurzoper für die Heimbühne - Robert Jährig - 10.11.2016 00:54

Nach langer Suche, konnte ich heute nun meine Sammlung, um das seltene Kurzdrama "Wilhelm Tell" nebst dazugehörigem Textheft ergänzen. Nun hoffe ich nur, dass die 3Platten unbeschadet bei mir ankommen. Seit 2008 habe ich dieses Album gesucht und meine Plattenhändler für Schellackplatten hatten seit dieser Zeit auch einen Suchauftrag. Manchmal hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben, dieses Album überhaupt zu bekommen. Es hat den Anschein, dass es anders als die Kurzopern und kurz Operetten für das Drama keinen richtigen Markt gegeben hat. Wie oben schon erwähnt, hatten meine Plattenhändler nicht viel Hoffnung in absehbarer Zeit Fündig zu werden, da sie bisher von dem Album zwar Kenntnis hatten aber selbst dies Album nie angeboten bekommen haben und es auch bei den entsprechenden Auktionen und Messen nicht zu bekommen war. Nun aber habe ich es endlich bekommen und warte jetzt voll Ungeduld auf diesen Schatz. Manchmal war mir so, als wenn ich einem Phantom hinterher jage.


RE: Kurzoper für die Heimbühne - Robert Jährig - 16.11.2016 06:48

Das Album nebst Textheft und Platten ist wohlbehalten bei mir angekommen. Die Platten machen einen nahezu unbespielten Eindruck. Keine Kratzer oder anderweitige Beschädigungen oder gebrauchsspuren. Auch das Textheft weißt keinerlei gebrausspuren auf. Entweder war es ein sehr ordentlicher Eigentümer oder es handelt sich um Archivmaterial allerdings fehlen dafür die entsprächenden Kennzeichen.


RE: Kurzoper für die Heimbühne - Brigitte L. - 16.11.2016 18:32

Herzlichen Glückwunsch


RE: Kurzoper für die Heimbühne - Robert Jährig - 18.11.2016 11:02

Danke Brigitte. Jetzt ist meine Plattensammlung von Kurzopern, Kurzoperetten und dem Kurzdrama auf Schelackplatten, von allen deutschen Firmen die soetwas angeboten haben, Komplet. Ein kleiner Schatz der Kultur- und Theatergeschichte.


RE: Kurzoper für die Heimbühne - Brigitte L. - 20.11.2016 22:02

Muss ich mir irgendwann einmal ansehen, bzw anhören. Vielleicht komme ich nochmal auf den Operngeschmack.


RE: Kurzoper für die Heimbühne - Klaus Beelte - 29.06.2017 17:18

Vorab auch von mir einen herzlichen Glückwunsch an Robert zur kompletten Samlung!
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Am 02.02.11 berichtete ich im Beitrag # 1 über Kurzopern für die Heimbühne. Es freut mich sehr, dass dieses Thema neben dem Papiertheater als solches in diesem Diskussionsforum so viel Anklang fand und nun stattliche neun Seiten mit knapp 25.000 Ansichten füllt.

Damals erzählte ich von meinem Flohmarktfund „Der Freischütz“ und der Suche nach Antwort auf die Frage des WARUM dieser Aufnahmen:
„Nun sehr neugierig geworden, erkundigte ich mich bei der ´Deutschen Grammophon´ nach weiteren Werken und vor allem, warum diese Aufnahmen gefertigt wurden. Der Grund ist dort heute nicht mehr erkennbar, zumal der Inhalt der Oper wirklich sehr gekürzt ist.“

Mittlerweile habe ich die Antwort gefunden: „unsere“ Kurzoper war die erste Tonaufzeichnung eines Freischütz überhaupt! Erst erheblich später wurde eine Gesamtaufnahme der Oper auf Platten herausgegeben.
Im Telefonat mit der Deutschen Grammophon hörte ich seinerzeit:
„Es entstanden 1928/29 bei der Grammophon vierzehn solcher Kurz-Opern, Kurz-Operetten und mit Wilhelm Tell auch einem Kurz-Drama. Interessant ist, dass im Grammophon-Katalog von 1934 diese Platten an erster Stelle genannt wurden - und dort standen von je her immer die „Renner“.“

Viele Unterlagen der Grammophon, aber auch Mutterplatten und Pressmaschinerie für Schellackplatten wurden im Krieg zerstört. Der nächste dort vorliegende Katalog stammt aus dem Jahre 1937. Hier erschienen die Kurzopern überhaupt nicht mehr. Mein Gesprächspartner hatte für diese abrupte Veränderung keine Erklärung.

In einer älteren Anleitung - wohl aus den Jahren 1937/1938 - zum Behandeln von Opern im Schulunterricht am Beispiel des Freischütz (ich kenne weder den genauen Titel noch den Verfasser noch weiß ich, wie das mir noch vorliegende Faksimile in meine Hände gelangte) findet sich hierfür eine traurige Erläuterung:

"Die seinerzeit von Hermann Weigert bei Grammophon erschienene Bearbeitung des „Freischütz"
als Kurzoper gibt es nicht mehr, da jüdische Sänger mitgewirkt haben."



RE: Kurzoper für die Heimbühne - Robert Jährig - 29.06.2017 20:54

Daher gab es 1943 eine erneute Einspielung des Freischütz bei der Grammophon die auch länger ist wie die Aufnahme von 1928. Die Grammophon war 1937 in Konkurs gegangen und wurde von der Telefunken übernommen. Das kann die Erklärung sein warum im Katalog die Opern nicht mehr auftauchen. Ab 1941 ging die Grammophon dann an Siemens, die einige altpressungen unter dem blauen Label ohne Angabe der Sänger neu auflegten. Ich habe in meiner Sammlung eine solche Nachpressung vom "Babier von Sevilla" ohne Angabe der Künstler und es gab auch kein Begleitheft mehr.

Klaus, das Faksimile interessiert mich. Kannst du davon eine Kopie machen?

Das Aufnahmen mit Jüdischen Sängern nicht mehr gepresst und verkauft wurden, ist so aber auch nicht ganz richtig. Bei der Elektola konnte man auch weiterhin Aufnahmen mit Jüdischen Sängern bekommen. So zB Richard Tauber Platten. Auf dem Etikett stand dann nur nicht der Name Richard Tauber sondern "ein Tenor". Auch im Katalog der Elektrola/Columbia stand nicht wer singt.