Hier ist das Papiertheater Tschaya, schon lange Mitglied, aber sehr schweigsam gewesen, da entweder das Password abhanden gekommen ist, oder der Benutzername vergessen, oder einfach keine Zeit war... etc.etc.
Meine Papiertheater-Vita begann in Potsdam 2003 oder 4, anlässlich eines Märchenkongreßes der Europäischen Märchengesellschaft. Rüdiger Koch hielt dort einen 2-tägigen Workshop für Papiertheater ab.
Den ersten Tag hatte ich verpaßt, oder besser gesagt, ich hatte gar nicht verstanden, dass es ein 2-tägiger Workshop war. Ich sah also am 2. Tag nur seine aufgebaute kleine Bühne als Holzkasten. Er hatte jede Menge Schreiber-Bögen dabei vom Rotkäppchen, vom Wald, vom Dorf etc. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wie es funktionierte, aber ich war schon infiziert. Ich kaufte alle Bögen. Gab bei meinem Onkel die Bühne zum Nachbau in Auftrag, ohne zu wissen, was man damit macht. Der Unterbau war auch rasch fertig. Der Onkel hatte sogar eine Klappe mit Schloß gebaut, in dem die Kulissen aufbewahrt, oder auch besser transportiert werden können. Ja, nun stand das Teil da. Und Licht? Na ja, Rüdiger hatte gemeint, man könnte auch Kerzen bzw. Teelichter nehmen, wie damals. Und diese Seitenteile? Wie halten die an den Stäben? Wäscheklammern sehen ja blöd aus.
Auch gut. Aber erst mal muss ja ein Stück her. Also habe ich mich ans Telefon gehängt. Wo kann ich hospitieren? Bei Rüdiger in Berlin - zu weit. Im Burgtheater - keine Antwort. Irgendwann kam ich dann auf Hanau. 'Wie? Hospitieren? Etwa hinter der Bühne? Das geht nicht beim Papiertheater. Fahren Sie doch erst mal nach Preetz' hieß es.
Super. Habe ich gemacht. Ja, da habe ich nun endlich richtiges Papiertheater gesehen. Bei Dirk Reimers schwer eingekauft und mit Feuer im Herzen ging es dann richtig los. Gott sein Dank hat Oberursel eine Senioren-Werkstatt. Die kleine Bühne wurde komplett umgebaut, bekam eine Beleuchtung, Führungsläufe wurden gefäst, Proszenium gesägt, usw.usw. Dann endlich das Highlight. - Ich durfte in
Hanau bei Helmut hospitieren!!- bei der 'kleinen Seejungfrau'. Mein Gott, vier Leute spielten da mit Leidenschaft und Können. Und allein die Technik!!!! Terry lag als Nichtraucher halb unter der Bühne und blies den Zigarettenrauch durch einen Schlauch, damit es auf der Bühne nebelig wurde. - Wie sollte ich das alleine schaffen!! Ich lernte dann aber Frank Butler kennen und bekam gute Ratschläge und Hilfe und endlich mehr Ahnung vom Papiertheater.
2009 habe ich dann mein Wohnzimmer ausgeräumt und das Papiertheater Tschaya (das kleine Teehaus) eröffnet mit 'Peter und der Wolf'.Sogar der Bürgermeister von OBERUREL fand Gefallen an der kleinen Bühne. 2011 folgte dann sehr aufwendig der 'Kalif Storch'. Ich durfte 2011 sogar in Harderwijk den "Kalief Oolevaar" vor erlauchtem Publikum spielen. Eine sehr glückliche Erfahrung.
Harry und Tineke gaben anläßlich des Hessentages 2011 auch ein Gastspiel in Oberursel. Also alles rundherum war gut. Aber so konnte es natürlich nicht weitergehen. Dann der Schock 2013. Der Vermieter hatte Eigenbedarf angemeldet und das Theater musste raus. Oh je, ganz Oberursel schrie auf. Aber der Vermieter blieb hart.
Nun ist das Papiertheater erst einmal eine Wanderbühne geworden. Wer weiß, vielleicht wird das 'kleine Teehaus' dann bald wieder einen neuen Standort haben.
Falls jemand mal bei mir im Teehaus vorbei schauen möchte, hier der Link dazu:
http://www.zaubermaerchen.com/papierthea...ya/stucke/
Ja, so kann es einem gehen, der nichtsahnend an einem Märchenkongress teilnimmt.... und die Leidenschaft ist unverändert......