Vom 17. 10. bis zum 20. 10. fand in München das 3. Münchner Papiertheaterfestival statt. Das Thema war in diesem Jahr "ostwärts" - der aufgehenden Sonne entgegen -. 5 Bühnen aus Deutschland und Österreich zeigten in 40 Vorstellungen an 4 Tagen ein umfangreiches Programm an Geschichten, Märchen, Grusel und Oper.
So konnte man nach 10 jähriger Pause Rüdiger Kochs Dracula erleben. Es war ein Erlebnis der ganz besonderen Art, welches mir unvergesslich bleiben wird.
Im Kinderprogramm hatte er "Peter und der Wolf" mitgebracht. Eine wirklich schöne Inszenierung, die den Kindern sehr gefällt.
Das Papiertheater Kitzingen gastierte mit seinem selbstgeschriebenen und selbst gestalteten modernen Märchen "Vom kleinen Drachen und der Aprikosenblüte". Gabriele Brunsch hat hier eine spannende Geschichte über künstliche Intelligenz, Zeit und Raum kreiert. Eine schöne Geschichte.
Ulrich CHMEL reiste mit seiner kleinen Bühne an und spielte darauf "Sakura - die verzauberte Prinzessin" und mit „Chinesische Lyrik oder eine Affäre in Bildern“.
Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen beide Stücke nicht sehen, was ich sehr bedaure.
Hans-Günter Papirnik stieß am Freitag dann zu uns und führte am Samstag und Sonntag Carl Maria von Webers "Abu Hassan“ auf. Dieses komische und unterhaltsame, nahezu vergessene Kabinettstück des frühen 19. Jahrhunderts scheint fast für das Papiertheater geschrieben worden zu sein. Einfach großartig.
Zum Schluss nun ich selbst. Die Dekoration zu meinem Stück stammen von Lars Ringgaard und wurden 2000 vom dänischen Verein herausgegeben. Mit dieser Nachtigall wollte ich ja schon beim ersten Festival dabei sein, doch durch Naturgewalt fiel das dann nicht nur sprichwörtlich ins Wasser, sondern auch real. Nun also ein erneuter Anlauf, der diesmal fast wieder gescheitert wäre, da diesmal mir Apple mit seinem neuesten Update fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. So waren die Tage vor dem Festival bei mir mit dem Neuerstellen der Tonfassung ausgefüllt.
Doch diese Arbeit hat sich, wie das Publikum übereinstimmend empfand, gelohnt. Die Premiere war ein voller Erfolg und es wurde mir berichtet, dass es sogar bei einigen Tränen vor Rührung gegeben habe. Ein schöner Erfolg.
Auch der Austausch unter uns Spielern kam nicht zu kurz und man fachsimpelte über das ein oder andere Thema.
Den Organisatoren und Gastgebern, Famillie Bothe, ist nicht genug zu danken für die Gastfreundschaft und die gute Verpflegung. Sie geben den Spielern das Gefühl wirklich willkommen zu sein und man freut schon auf das nächste Festival in München 2020.