RE: Seilzugsystem Stoffvorhang
Und hier noch eine Anleitung aus einer Bauanleitung für ein Papiertheater.
"DER VORHANG
Den Vorhang kann man aus rotem Fahnentuch oder etwas derartigem machen, doch darf der Stoff nicht zu dick sein, da sonst die sich bildenden Falten zu schwer werden und der Vorhang nicht leicht genug funktioniert.Die Größe des Vorhangs ist etwa 40 cm breit und 45 cm hoch.Seitlich braucht der Vorhang nicht eingesäumt zu werden, doch sollte er oben und unten einen Saum haben; oben, damit die Nägel nicht ausreißen und unten, um ein ganz dünnes Eisenstängchen von etwa 3 mm Stärke, wie sie auch zu den Hintergründen gebraucht werden, hindurch zu schieben, das als Beschwerung dient.Auf der Rückseite des Vorhangs werden rechts und links je etwa 3 cm von der Kante aus, je 8 kleine Ringe angenäht, genau übereinander und mit einem Zwischenraum von je 4 cm. Durch diese Ringe laufen später 2 Aufzugsschnüre, die an das Eisenstäbchen angebunden werden.Wir beschaffen jetzt, außer einigen kleinen Ringschrauben ein schmales Brettchen von etwa 57 cm Länge und 2-3 cm Breite und so stark wie ein Kulissenhalter, also 6-7 mm. Nun messen wir genau die Entfernung der beiden Ringreihen von einander, also in unserem Falle bei einer Vorhang-Breite von 40 cm - 6 (3 und 3) 34 cm (3 cm von der Kante haben wir die beiden Ringreihen angenäht. Dann nehmen wir die genaue Mitte des Brettchens der Länge nach gemessen, oder die Hälfte von 57 cm = 28,5 cm, von dieser Mitte aus messen wir nach beiden Seiten die Hälfte von 34, also 17 cm, dann haben wir die Stellen, wo die Löcher für die Aufzugsschnüre durchzubohren sind; denn es kommt sehr darauf an, daß diese Löcher mit den Ringen am Vorhang tadellos laufen sollen. Die Oberkante des Vorhangs wird mit kleinen Tapezierstiften (mit breiten Köpfen auf dem schmalen Brett gut rechtwinklig aufgenagelt, das Brettchen seinerseits mit zwei Ringschrauben (damit sie beim Auseinandernehmen und Aufräumen leicht wieder angeschraubt werden können) auf den beiden Querbalken, ziemlich nah hinter den Proszenium, doch so, daß der Vorhang nicht daran streift, was ihn beim Herablassen aufhalten könnte. Die genügend langen Aufzugsschnüre zieht man durch die beiden Löcher um schmalen Brett, dann durch die aufgenähten Ringe und bindet sie unten am Eisenstäbchen fest, doch so, daß man die Schnurknoten von der Vorderseite nicht sieht. Das Überflüssige wird unter dem Knoten abgeschnitten. Die andern Enden der Schnüre zieht man durch die Löcher im schmalen Brett und durch die Ringschrauben und läßt sie an der Seite herunterfallen. Der Vorhang wird nun, wenn alles genau nach Angabe gemacht wurde, sich leicht aufziehen lassen und wieder herabgleiten. "
Ps: Heutiges Fahnentuch ist zu dünn. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an das Fahnentuch zu DDR Zeiten jedenfalls das war dicker wie das heutige.
Theater ist der seligste Schlupfwinkel für diejenigen, die ihre Kindheit heimlich in die Tasche gesteckt und sich damit auf und davon gemacht haben, um bis an ihr Lebensende weiterzuspielen.
Max Reinhardt
www.papiertheater-heringsdorf.de
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2017 17:34 von Robert Jährig.)
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